Lasar Dünner, Rot-Kreuz-Brief, Amsterdam, 1943

Datum Entstehung
28.02.1943
Herkunft
Privatarchiv Margot Plesser


Beschreibung

Rot-Kreuz-Brief von Lasar und Selma Dünner (Vorder- und Rückseite) an den Schwiegersohn Justin Loebenberg und ihre Tochter Harriet in New York City, die bereits 1936 in die USA emigrierte.

Der Text des am 28.02.1943 von Lasar Dünner verfassten Briefes lautet:

Liebe Kinder!
Sind alle gesund beisammen,
ebenso Maupies und Jos Geschwister.
Warum gebet Ihr nicht auf gleiche Weise
von Euch Lebenszeichen.
Betty gibt Euch doch unsere Briefe.
Gruss Papa Mama

Auf dem Dokument finden sich die Stempel vom 6. März 1943 (Niederlande), vom 5. Mai 1943 (Genf, Schweiz) und vom 14. September 1943 (USA), was deutlich macht wie aufwendig und langwierig die zivile Nachrichtenübermittlung während des Krieges war.

Anmerkungen

Der Postkontakt in Länder die sich mit Deutschland im Krieg befanden, war Privatpersonen ab 1940 verboten. Über einen Nachrichtendienst des Internationalen Roten Kreuzes war es jedoch möglich maximal 25 Worte persönlichen Inhalts zu versenden. Eine Antwort bestehend aus ebenfalls höchstens 25 Wörtern konnte auf die Rückseite des Formulars geschrieben und zurückgesendet werden. Die sogenannten Rot-Kreuz-Briefe sind in vielen Fällen das letzte Lebenszeichen von den Eltern, Kindern oder anderen Verwandten, das den überlebenden Angehörigen nach dem Krieg blieb.

Mehr Information

Über die Flucht- und Verfolgungsgeschichte der Kölner Familie Dünner berichtet die ehemalige Jawne-Schülerin Margot Plesser (Tochter von Selma und Lasar Dünner) in einem Video-Interview aus dem Jahr 2012, das sich unter www.leftovers.eu anschauen lässt.

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